Bei dem Cannabis-Investment (Foto) auf Juicyfields.io haben Tausende Anleger seit Mitte Juli 2022 keinen Zugang mehr zu ihren Konten. Man konnte Cannabis-Pflanzen virtuell erwerben und so ein Cannabis-Anbauer, ein sogenannten E-Grower, werden. Ob die Pflanzen je existiert haben, wird bezweifelt.
Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Berliner Juicy Grow GmbH, wie Sie Ende Juli 2022 gegenüber Finanztest bestätigte.
Die Anfang 2020 von Inhaber Viktor Bitner gegründet Firma war die erste Impressums-Verantwortliche für die Plattform Juicyfields.io.
500.000 E-Grower, also Anleger, die digital in Pflanzen investieren, waren nach Angaben der Betreiber auf juicyfields.io registriert. Die E-Grower kauften über diese Internetplattform Cannabispflanzen für medizinische Zwecke und kassierten mehrmals im Jahr zweistellige Renditen aus den Ernteerlösen – zumindest bisher.
Der schwedische Anwalt Lars Olofsson arbeitet bereits an juristischen Klagen der Juicyfields-Opfer. “Ich habe schon 300 Klienten und die Zahl wächst täglich”, sagte er der Deutschen Welle vom 21. Juli 2022. “Im Schnitt haben meine Klienten mehr als 30.000 Euro investiert. Und viele haben alles reingesteckt, was sie hatten.”
Die Opfer kommen aus ganz Europa, außerdem aus vielen Ländern Asiens, Nord- und Südamerika, Australien und Neuseeland, sagt der Anwalt. “Es ist auf jeden Fall ein weltweiter Betrug.” Der Gesamtschaden könnte die Milliardengrenze überschreiten, glaubt Olofsson.
Die geplante Legalisierung von Cannabis als Genussmittel in Deutschland, wie GoMoPa berichtete, hat eine Goldgräberstimmung ausgelöst, die Juicyfields.io geschickt nutzte.
Juicy.io: Unterschiedliche Cannabis-Sorten im Angebot