Im Zuge der Ermittlungsverfahren um das mutmaßliche Schneeballsystem der Infinus-Gruppe hat die Staatsanwaltschaft Dresden Razzien bei mehreren großen Versicherungskonzernen durchgeführt.
Es war ein Großaufgebot der Staatsanwaltschaft, welches am Donnerstag, den 11. September 2014, ausrückte, um die Beschlagnahmung von Dokumenten bei Versicherungsunternehmen in Köln, Düsseldorf, Luxemburg, Wien und Salzburg durchzuführen.
Besuch von den Ermittlungsbehörden erhielten unter anderem die Büros der Gothaer in Köln und die Ergo Versicherung in Düsseldorf. Zudem sollen auch die Zentrale der Uniqua in Wien und die Ergo-Tochter Vorsorge in Luxemburg durchsucht worden sein.
Die Versicherungsunternehmen gelten allerdings nicht als Beschuldigte, sondern als Zeugen, bestätigte die Staatsanwaltschaft Dresden auf Nachfrage von GoMoPa.net. Lorenz Haase, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Dresden, erklärt:
Es gibt keine weiteren Beschuldigten. Die Durchsuchungen, die stattgefunden haben, waren Durchsuchungen bei Dritten – sozusagen Durchsuchungen bei Zeugen. Es handelte sich um die Sicherung von Beweismitteln im Zusammenhang mit Lebensversicherungsgeschäften der Infinus.
Laut Angaben der betroffenen Versicherungsunternehmen und der Staatsanwaltschaft verliefen die aktuellen Hausdurchsuchungen kooperativ und ohne Zwischenfälle.
Dr. Klemens Surrmann, Pressesprecher der Gothaer Versicherung, bestätigt gegenüber GoMoPa.net die Hausdurchsuchungen, gibt sich aber tiefenentspannt:
Es war keine Razzia, es war eine Durchsuchung. Wir sind ja nur Zeuge. Die Staatsanwaltschaft hatte ja schon einige Materialien gekriegt und hat sich jetzt vergewissert, ob sie auch alles bekommen hat. Es lief alles kooperativ. Die haben das ganze Rheinland abgeklappert und waren halt auch bei uns.
Wir arbeiten auch mit den Ermittlungsbehörden zusammen. Es war ja nicht so, dass die mit Pistole im Anschlag vor der Tür standen. Die haben sich halt informiert und sich alles zeigen lassen. Nichts Spektakuläres!