Um die Mieteinnahmen sollten sich die 1.523 Gesellschafter vor 20 Jahren, als der Immobilienfonds MEGA 4 GbR für den neuen Berliner Wohn-, Geschäfts- und Amüsierkiez Helle Mitte rund um den U-Bahnhof Hellersdorf aufgelegt wurde, nach dem Willen des Initiators nicht scheren müssen.
Auch ein Überangebot durch den nahegelegenen Kaufpark Eiche sollten die Anleger nicht fürchten müssen, obwohl die Wiesbadener Immobilienzeitung eindringlich warnte: “Mega 4 GbR: Miete mit Fragezeichen”.
Völlig sorglos sollten die Investoren sein, die ein Eigenkapital von 74,72 Millionen Euro plus Agio von 3,736 Millionen Euro in den Fonds MEGA 4 GbR von Initiator Dr. Wolfgang Görlich (68) aus Wannsee einzahlten. Immerhin stand Dr. Görlich auch noch an der Spitze des damaligen bundesweiten Verbandes Geschlossener Immobilienfonds (VGI) in Berlin.
Die künstlich erzeugte Sorglosigkeit bei den Anlegern fußte auf folgendem:
Dr. Görlich und die vier weiteren Westberliner Baulöwen Günter Hartwig, Hans Karl Herr, Arnd Krogmann und Dietmar Otremba boten ihre MEGA AG (Märkische Entwicklungs- und Ansiedlungsgesellschaft), die 1992 vom Berliner Senat den Zuschlag für den Bau des neuen Stadtbezirks Helle Mitte bekam, nun 1997 als Mietgarant für die vier Hellersdorfer Objektgesellschaften, Grundbesitzgesellschaft Block 11 GbR, Block 12 GbR, Block 18 GbR und Block 20 GbR, an, in die der neue Fonds als Dachgesellschaft investieren sollte.
Es ging um rund 45.240 Quadratmeter Mietfläche, davon rund 9.940 Quadratmeter für Wohnungen, rund 6.400 Quadratmeter für Büros, rund 22.600 Quadratmeter für Läden und rund 6.300 Quadratmeter für das Rathaus.
Die MEGA AG der fünf Baulöwen trat als Generalmieter auf, der die Miete an die vier Objektgesellschaften entrichtete, unabhängig davon, an wen und in welcher Höhe die Wohnungen, Büros, Läden und Restaurants in Helle Mitte vermietet sind.
Diese Mietgarantie hielt die MEGA AG allerdings nur 5 Jahre durch: