In der einstigen Prachtvilla Grindelallee 80 in Hamburg Eimsbüttel stehen 26 Wohnungen leer, weil der Eigentümer das Haus gerne unbewohnt verkaufen will – und das Bezirksamt ihm nicht beikommt.
Schafft es Hamburgs “berüchtigster Miet-Hai” (Elbe-Wochenblatt), Immobilienfachwirt Sven Basner (40) aus Sankt Georg, doch noch, sein 2009 gekauftes und nun leergezogenes Mietshaus Grindelallee 80 mit großem Gewinn zu verkaufen?
Oder muss er die teils von den Vorbesitzern übernommenen und teils angeblich ohne Genehmigung von ihm selbst eingebauten Brandschutzmängel (aus ursprünglich 6 Wohnungen soll er illegal 26 Wohnungen gemacht haben) selbst beseitigen und das so zwangsfreigeräumte Haus wieder bewohnbar machen?
Das Oberverwaltungsgericht Hamburg muss auf die Beschwerde des Bezirksamtes Eimsbüttel hin eine Entscheidung treffen.
Erst dann könnte das Bezirksamt zu weiteren Maßnahmen wie etwa der Einsetzung eines Treuhänders greifen, wie sie die Fraktion DIE LINKE bereits im Jahr 2019 beantragt hat.
Die Basner Grundvermögensverwaltung GmbH aus Hamburg Harvestehude (Alsterkamp 43) von Alleininhaber Sven Basner wurde nach zehn Jahren im September 2019 wegen Vermögenslosigkeit von Amts wegen gelöscht. Sie hatte im Januar 2019 die Vermögensauskunft gegenüber dem Gerichtsvollzieher verweigert.
Sven Basners zweite Firma AGF – Alsterkam Grundvermögensverwaltung GmbH an gleicher Stelle war nach sechs Jahren im Mai 2018 wegen Vermögenslosigkeit von Amts wegen gelöscht wurden. Hier musste ein Gerichtsvollzieher am 28. August 2018 schließlich in drei offenen Fällen “wegen Erkennbarer Aussichtslosigkeit der Vollstreckung” wieder abziehen.
Der LINKEN-Bezirksabgeordnete Roland Wiegmann wirft Sven Basner vor, dass er die Grindelallee 80 nicht nur einfach verrotten ließ, sondern anscheinend ganz bewusst einen Leerzug der Mieter forciert haben soll, die dort schon seit Jahrzehnten ihr Leben verbracht haben.
Wiegmann schrieb in einer Kleinen Anfrage an die Bezirksversammlung Eimsbüttel:
Seit einigen Jahren befördert der Immobilien-Eigentümer Sven Basner sogar den Leerstand des Hauses.
Von exorbitanten Rendite-Erwartungen durch Neubau auf diesem “Filetgrundstück” im Herzen des Grindelviertels ist auszugehen.
Von systematischen Schikanen gegen die Mieter/innen war in den Medien die Rede.
Die Ergebnisse gezielter Verrottungsmaßnahmen im Haus waren in Berichterstattungen des NDR zu sehen.
Mieter erzählten tatsächlich vor laufender Kamera den Reportern des NDR-Fernsehmagazins Panorama3 von Buttersäureanschlägen im Flur, Sekundenklebern in Türschlössern und einem sehr lauten Radio mit Schaltzeituhr in einer unbewohnten Wohnung zur Beschallung des ganzen Hauses in der Nacht.
Einige Mieter zogen aus. Doch viele Mieter blieben standhaft.
Wie wird man nun Mieter los, deren Miete vom Jobcenter oder Sozialamt immer regelmäßig bezahlt wird?