Der Ärger mit Handwerkern, Bauingenieuren und Architekten will beim Berliner Bauträger Ioannis Moraitis und seiner hedera bauwert GmbH aus Charlottenburg (Leibnizstraße 80) einfach nicht enden.
Erst im Sommer 2019 hatte GoMoPa wegen Kontenpfändungen gegen den Bauträger berichtet.
Ahornallee 39A in Berlin Friedrichshagen
Nun soll sein im Frühjahr 2018 gestartetes Verkaufsprojekt von 27 Eigentumswohnunen für “den gehobenen Bedarf” in der “Alten Gießerei” in einem denkmalgeschützten Fabrikgebäude aus dem Jahre 1887 nördlich des Müggelsees in Berlin Friedrichshagen im wahrsten Sinne des Wortes einzustürzen drohen, wie aus einer Anzeige bei der Bezirklichen Baufsicht hervorgeht, die GoMoPa vorliegt.
Die Vision von 27 Eigentumswohnungen in einer luxussanierten Fabrikhalle Alte Gießerei in der Ahornallee 39A, wie sie vom Berliner Immobilienmakler Nikolaus Ziegert exklusiv seit März 2018 vertrieben wurden. Der Entwurf stammt vom Schöneberger Architekten Nikolai Kinder, der mit Ioannis Moraitis um seinen Lohn (100.000 Euro) streiten musste.
Laut Pressemitteilung der hedera bauwert GmbH zum Verkaufsstart der 27 Eigentumswohnungen vom 5. März 2018 hätte die Umwandlung des Fabrikgebäudes in Wohnungen im Frühjahr 2019 fertig sein sollen.
Doch zwischen Werbung und Realität klafft eine tiefe Kluft, beklagt die hedera bauwert GmbH
Das Projekt Ahornallee 39A in Berlin Friedrichshagen ist, wie die Aufnahme vom August 2019 zeigt, nur noch eine zugewachsene Bauruine. Von der Internetseite des Bauträgers hedera bauwert GmbH ist das Projekt schon verschwunden.
Ebenso wie das 6,1-Millionen-Euro-Vorgänger-Projekt Tellstraße 10 in Berlin Neukölln, das schon zum Frühjahr 2016 hätte fertig sein sollen, aber auch von Handwerkern wegen unbezahlter Handwerkerforderungen verlassen wurde.
Der für beide Projekte von Ioannis Moraitis engagierte Gerüstbaumeister Sascha Schmidt von der Bernauer Gerüstbaufirma S.Schmidt & W.Schmidt GmbH (Rüdnitzer Chaussee 48 – 50) hat seine Gerüste auf beiden Baustellen abgebaut, obwohl auf beiden Baustellen die Dacharbeiten noch gar nicht abgeschlossen sind.
Die Gerüstbaufirma S.Schmidt und W.Schmidt GmbH hat nach eigenen Angaben eine Bauhandwerkersicherung (Sicherheitsleistung gemäß § 648a BGB) verlangt, diese aber nicht bekommen, dann die Arbeiten eingestellt und sogar das bereits aufgebaute Gerüst wieder abgebaut.
Ähnlich wie damals im Sommer 2015 bei der MODULE Spezial-Gerüstbau GmbH aus Berlin Lichtenberg (Zobtener Straße 77) auf der Ioannis Moraitis Baustelle Zossenerstaße 4 in Berlin Kreuzberg, ein Altbau-Sanierungs- und Dachausbauprojekt mit 22 Eigentumswohnungen, das ebenfalls von Ioannis Moraitis nicht fertiggestellt wurde und bei dem Moraitis sogar wegen Baupfuschs angezeigt worden war, wie GoMoPa berichtete.
Zur Begründung seiner drastischen Maßnahmen in der Ahornallee 39A und Tellstraße 10 teilte Gerüstbaumeister Sascha Schmidt per Whatsapp am 22. Oktober 2019 einem Handwerkerkollegen auf die Frage “Du, Euer Gerüst steht nicht mehr an der Wand” im Berliner Baujargon mit:
Wenn nix kommt an passta Knaster, dann nix Gerüst mehr.
Dito Tell.
Nachfrage des Kollegen: “Wieviel offen? 120.000 Euro? Oder mehr?”
Sascha Schmdit:
97.000. Reicht aber auch.
Wenn in Berlin 3 Monate nicht an einer Baustelle wie hier an der Ahornallee 39A in Berlin-Friedrichshagen weitergearbeitet wird, erlischt die Baugenehmigung.
Nun steht das Gebäude verlassen ohne Dach in der Landschaft, und es regnet ins Gebäude.