Der Goldpreis liegt erstmals seit 2013 wieder über der Marke von 1.000 Euro. Experten erwarten, dass sich der Aufwärtstrend aufgrund der wachsenden Probleme im Finanzsystem fortsetzt. Zudem wird die weltweite Goldproduktion 2015 voraussichtlich ihren Höhepunkt erreichen. Dann sinkt die Produktion von Jahr zu Jahr. Beginnt ein neuer Bullenmarkt?
Gold ist stark ins neue Jahr gestartet. Am gestrigen Montag stieg der Goldpreis erstmals seit September 2013 wieder über die Marke von 1.000 Euro pro Feinunze. Bereits im Verlauf des vergangenen Jahres hatte der Goldpreis in Euro um mehr als 9 Prozent zugelegt. Das ist im Vergleich zu anderen Sachwerten oder zum Sparbuch eine akzeptable Rendite und mehr als etwa der Dax mit einem Zuwachs von nur rund 3 Prozent.
Schwacher Euro lässt Gold stark aussehen
Der Anstieg im Euro-Goldpreis im Jahr 2014 um 9 Prozent ist allerdings vor allem auf die Schwäche des Euro zurückzuführen. Denn der Euro verbilligte sich im Verlauf des vergangenen Jahres gegenüber dem Dollar um rund 12 Prozent. Er lag am Dienstag vorübergehend sogar unterhalb der Marke von 1,19 Dollar – so niedrig wie zuletzt Anfang 2006.
In Dollar gemessen beendete der Goldpreis das Jahr 2014 fast auf demselben Niveau, wie er ins Jahr gestartet war. Er fiel geringfügig von 1.202 Dollar auf 1.199 Dollar. Dies war der zweite jährliche Preisrückgang in Folge, nachdem der Jahresend-Goldpreis in Dollar zuvor zwölf Jahre in Folge gestiegen war.
Nach dem Bullenmarkt in den Jahren 2001 bis 2012 und der darauf folgenden Kurskorrektur erwartet der frühere Banker und Autor Thorsten Schulte, dass Gold und Silber “die beste Zeit noch vor sich” haben. Denn es gebe heute eine “gefährliche Aufblähung der weltweiten Geldmengen und Anleihenberge”, schreibt Schulte im aktuellen Buch “Insiderwissen Gold”.