Ende November hatten unzufriedene Anleihegläubiger der insolventen Golden Gate GmbH die erste Gläubigerversammlung kurzerhand gesprengt. Im zweiten Anlauf ging es in München nun zumindest etwas ruhiger zu. Die Gläubiger wählten mit knapper Mehrheit die One Square Advisory Services GmbH und deren Geschäftsführer Frank Günther (57) zu ihrem gemeinsamen Vertreter.
Die Golden Gate GmbH hatte im Dezember 2011 Anleihen im Umfang von 30 Millionen Euro ausgegeben. Mit dem eingesammelten Geld wollte die Immobilienentwicklungsgesellschaft unter anderem ihre Grundstücksgeschäfte finanzieren.
Doch am 8. Oktober 2014 stellte die Firma beim zuständigen Amtsgericht München einen Insolvenzantrag. Denn die Gesellschaft ist insolvenzrechtlich überschuldet. Zudem konnte sie die am 11. Oktober fällige Anleihe nicht zurückzahlen.
Auf der ersten Gläubigerversammlung der Golden Gate GmbH am 28. November 2014 in München hatte Insolvenzverwalter Axel W. Bierbach den Anlegern gesagt, dass ihnen ein Totalausfall wohl erspart bleibt. Forderungen der Anleihegläubiger könnten voraussichtlich zu circa 53 bis 78 Prozent befriedigt werden.
Doch der Großteil der Gläubiger war mit dem Verlauf des Insolvenzverfahrens unzufrieden und sprengte daher die Gläubigerversammlung. Kurz vor Beginn der Abstimmung verließen plötzlich mehrere Anleihegläubiger beziehungsweise deren Vertreter das Gebäude und verhinderten so gezielt die Beschlussfähigkeit der Gläubigerversammlung. GoMoPa.net berichtete.