Wie heute die Erste Staatsanwältin Christine Weiss aus Ravensburg dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net auf Nachfrage bestätigte, wurde der seit September 2014 mit internationalem Haftbefehl gesuchte Schein-Vermittler von Forexhandelskonten mit angeblich garantierter Rendite von 2,4 bis 5 Prozent pro Tag, Versicherungsmakler Manfred Eiben (60) aus Laupheim in Oberschwaben (Baden-Württemberg), im März 2015 auf dem Prager Flughafen verhaftet, als er aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew einzureisen versuchte.
Eiben wurde nach Deutschland überstellt und sitzt seitdem in Untersuchungshaft – wegen Fluchtgefahr.
Seit 2005 wird gegen Eiben wegen Betruges in Millionenhöhe ermittelt. Angeklagt war er deswegen schon im Jahr 2013. Doch den angestrengten Prozess im selben Jahr ließ er platzen, wegen einer Krankheit.
Das gleiche Spiel im Herbst letzten Jahres. Sein Anwalt schickte dem Strafrichter am Landgericht Ravensburg zum Prozessauftakt am 25. September 2014 ein Fax. Der 60-jährige habe körperliche Einschränkungen infolge eines Unfalls.
Die Staatsanwaltschaft beantragte, da Eiben offenbar gar nicht mehr in Deutschland war, einen internationalen Haftbefehl.
Die Pressereferentin und Erste Staatsanwältin Christine Weiss von der Staatsanwaltschaft Ravensburg sagte GoMoPa.net: “Der Prozess gegen Eiben beginnt nächsten Dienstag, 30. Juni 2015, um 9 Uhr vor der 1. Großen Strafkammer des Landgerichts Ravensburg.”
GoMoPa.net: Was wirft man Eiben vor?
Erste Staatsanwältin Weiss: “Die ganzen Vorwürfe stehen in der Anklage. Das sind lauter Anlagebetrügereien. Der hat Geld eingesammelt mit dem Versprechen, mehr daraus zu machen. Dann war es halt weg.”
GoMoPa.net: Wie hoch ist der angeklagte Schaden?
Erste Staatsanwältin Weiss: “Das sind mehrere Millionen Euro.”
GoMoPa.net: Wie viele Anleger sind betroffen?
Erste Staatsanwältin Weiss: “Hunderte. Ich habe ganze Tabellen in die Anklage eingefügt.”
GoMoPa.net: Und der Tatzeitraum?
Erste Staatsanwältin Weiss: “Der Tatzeitraum ist uralt. Von 2003 bis 2005 etwa.”
GoMoPa.net: Hat er das über seine Firma BET GbR in der Mühlstraße 6 in Laupheim gemacht?
Erste Staatsanwaltschaft Weiss: “Das ist eine von vielen Firmen, die er benutzte. Eine Hauptfirma in dem Sinne gibt es nicht, es wurden immer wieder neue Firmen in In- und Ausland, auch offshore, genutzt.”
GoMoPa.net: Wo war denn sein Wohnsitz?
Erste Staatsanwältin Weiss: “Zuletzt wohnte er in der Ukraine in Kiew. Wo er davor gewohnt hat, das wüssten wir auch ganz gern. In der Zeit, aus der die Anklage resultiert, da war es Laupheim in Baden-Württemberg.”
GoMoPa.net: Haben die Anleger eine Chance, ihr Geld zurückzuerhalten?