Dreckige Pensionen deutscher Bundesbeamter, Bundesrichter und Soldaten. Vater Staat legt ausgerechnet bei Klimakiller Ölsand in Kanada an.
Ölsand (Teersand) fördern (siehe Pressefoto ExxonMobil in Alberta, Kanada) ist ein Klimakiller. In Öl anlegen ist ein Renditebringer.
Wenn es um das Geld ihrer Pensionäre (Beamte, Bundesrichter, Soldaten, Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit) geht, blendet die deutsche Bundesregierung den Klimawandel mal eben ein bisschen aus.
Das zuständige Bundesinnministerium könnte ja die gesamte Pensionsvorsorge in ökologische, grüne Anlagen stecken. Der einzige Haken: Auch Beamte wollen, dass ihre Pension auskömmlich ist, getreu dem alten Versprechen: Die Rente ist sicher. Und so investiert die Bundesregierung auch ganz woanders, wie Nils Altland, Sebastian Friedrich und Victor Gojdka vom NDR-Magazin Panorama vom 21. Juli 2022 herausgefunden haben.
Der Bund garantiert jedem seiner Beamten sichere und auskömmliche Pensionen. Für die gibt er riesige Summen aus, auch weil immer mehr Beamte in Ruhestand gehen. Mehr als 600 Milliarden Euro hat er dafür zurückgestellt. Damit es nicht noch teurer wird, investiert der Bund auch am Kapitalmarkt. Das zuständige Innenministerium legt etwa Geld in Anleihen an, aber auch einen Teil in Aktien – allein das sind 10 Milliarden Euro.
Dreckige Pensionen: Welche Aktien sind das?
Unterlagen für das Bundesinnenministerium zeigen: Der Mitbetreiber der kanadischen Ölförderung, wo neues Öl aus Teersand gewonnen wird, ist auch mit dabei – der Ölmulti ExxonMobil (Esso Tankstellen) mit Hauptsitz in Irving im US-Bundesstaat Texas und Zentraleuropasitz in Hamburg.
Wenn das Geschäft in Kanada läuft, die Aktien zulegen und die Dividenden fließen, profitieren also auch die deutsche Bundesregierung und ihre Beamten.
2021 hatte der Bund noch beteuert, die Anlagen auf einen nachhaltigen Standard umstellen zu wollen. Eigens für seine Pensionsfonds hatte der Bund im vergangenen Jahr daher zwei vermeintlich grüne Aktienindizes mit insgesamt rund 140 Aktien zusammenstellen lassen, denen er mit einem Teil des Pensionsgeldes folgen will.