von Sachsen-Coburg und Gotha3. September 2014 | 13:21 | Lesedauer ca. 5 min | Autor: GoMoPa-Redakteurin CR

Die Luftschlösser des Prinzen Josef, Philipp oder Albert von Sachsen-Coburg und Gotha


In einem sehr vornehmen Berliner Hotel hat sich kürzlich der “Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha und Herzog zu Sachsen” einquartiert und betreibt von dort aus seine Geschäfte. Seine Firma, die Royal-Consulting Austria GmbH, bietet nicht nur Immobilien in Nordrhein-Westfalen zum Kauf an, sondern stellt angeblich auch technische Geräte her. Doch der angebliche Prinz ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein Hochstapler und das tatsächliche Adelsgeschlecht Sachsen-Coburg und Gotha findet das alles eher lästig als lustig.

 

Das Adelsgeschlecht vom Hause Sachsen-Coburg und Gotha kann auf eine mehr als 500-jährige Tradition zurückblicken. Als sächsische Kurfürsten regierten sie das heutige Bayern und Thüringen. Zu den heute lebenden Vertretern zählen Prinz Andreas, Prinzessin Carin, Erbprinz Hubertus, Prinz Alexander, Prinzessin Kelly und Prinzessin Stephanie. Auf der Webseite der Adelsfamilie heißt es:

Das herzogliche Haus Sachsen-Coburg und Gotha ist ein Zweig des deutschen Adelsgeschlechts der Wettiner; es hat seinen Stammsitz in Coburg. Seine Ahnherren regierten von 1423 bis 1547 als sächsische Kurfürsten und später als Coburger Herzöge. Im Jahr 1826 erweiterte sich ihre Regentschaft auf das sächsische Herzogtum Gotha, seitdem führt die Familie den Namen Sachsen-Coburg und Gotha. Ihr ehemaliges Herrschaftsgebiet liegt in den heutigen Bundesländern Bayern und Thüringen.

Das Hause Sachsen-Coburg und Gotha hat Erfahrung darin, dass sich fremde Leute mit ihren Titeln schmücken. Schon im Jahr 2003 berichtete der Merkur von einem gewissen Ernst von Sachsen-Coburg und Gotha, geborener Erwin Grill, der die Insolvenzverfahren seiner Auktionshäuser “Antiquitätenhaus Viktualienmarkt” und “Aktionshaus Maximilian’s” wissentlich verschleppt hatte und deshalb vom Amtsgericht zu einer 16-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt wurde.

Seit ein paar Jahren treibt nun ein weiterer angeblicher Abkömmling des Adelsgeschlechts in Deutschland sein Unwesen. Er stellt sich wahlweise als Josef, Philipp oder Albert von Sachsen-Coburg, Herzog zu Sachsen vor und wirbt ganz unverhohlen mit dem Staatswappen des Hause Sachsen-Coburgs und Gotha um die Gunst wohlhabender Investoren.

 




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