Wem hätte man mehr Vertrauen sollen, als diesem Banker Hans-Martin Georg. Er ist vor 59 Jahren in dem Dorf Lützeln (850 Einwohner) im Siegerland in Kreis Siegen-Wittgenstein in NRW geboren, aufgewachsen und lebt noch heute da. Bodenständig, bescheiden, zuverlässig – so der äußere Schein.
Viele glaubten, den Hans-Martin gut zu kennen. Er schien einer von ihnen geblieben zu sein, obwohl er schnell Karriere machte. Zuerst schaffte Hans-Martin Georg den Sprung in den Vorstand einer Volksbank im Siegerland. Anschließend leitete er 20 Jahre lang als Vorstand für Anlageberatung die Kreditgenossenschaft Volksbank Langendernbach eG (eingetragene Genossenschaft) in der Mainzer Straße 28 im hessischen Dornburg.
Trotz seines tollen Bankvorstands-Gehalts fuhr Georg keine Luxusautos, legte der Gutverdiener keinen extrovertierten Lebensstil an den Tag. Im Gegenteil: Hans-Martin Georg engagierte sich sozial.
Die Pfadfinder von Burbach, in die das Dorf Lützeln eingemeindet wurde, kennen den rundlichen Mann mit Schnauzer und Halbglatze als Gemeindeältesten der Freien evangelischen Gemeinde in der Kleinen Straße 3 in Burbach. Die Freikirchler teilen das Abendmahl Jesu nicht mit allen, sondern nur mit Gläubigen der Gemeinde, wodurch ein größerer Zusammenhalt als geistliche Lebens- und Dienstgemeneinschaft entsteht. So der Anspruch.
Die Bürger von Burbach kennen Hans-Martin Georg als zuverlässigen Feuerwehrmann, der sich nach 35 Dienstjahren im Februar 2010 das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold am Bande verdient hatte.
Doch am 26. November 2014 kam plötzlich morgens die Polizei aus Siegen und durchsuchte das Wohnhaus des Bankers, Freikirchlers und Feuerwehrkameraden Georg und förderte gleich zwei dunkle Seiten des hochgeachteten Mannes zutage.