Außenministerium26. Januar 2020 | 9:46 | Lesedauer ca. 2 min | Autor: GoMoPa-Redakteur JS

Cyberangriffe auf Außenministerium in Wien, 3 deutsche Kommunen, Autozulieferer Gedia und GoMoPa


Das österreichische Außenministerium ist seit dem 3. Januar 2020 ununterbrochen Opfer eines Cyberangriffs.

 

Seit letzter Woche hatten Hacker nun auch die brandenburgischen Städte Potsdam, Brandenburg und Stahnsdorf, den nordrheinwestfälischen Autoteile-Zulieferer Gedia aus Attendorn und den Warndienst GoMoPa.net nahezu komplett stillgelegt.

Kommunen können den Kampf gegen global operierende Cyberkriminlle nicht mehr alleine stemmen. Das gilt auch für Regierungen, Justiz und Medien.

Zunächst waren letztes Jahr die Städte Frankfurt am Main und Bad Homburg betroffen. Im September kam das höchste Gericht des Landes Berlin hinzu. Die digitale Verwaltung des Berliner Kammergerichts lag nach einem Hackerangriff über Wochen lahm.

Am vergangenen Mittwoch nun ging Potsdam offline. Ein großer Teil des Bürgerservice ist bis heute eingestellt, darunter die Kfz-Meldestelle und Teile der Passstelle.

“Rein präventiv”, um Schadstoff-Software zu entgehen, hat sich am Donnerstag die brandenburgische Kommune Stahnsdorf vom Netz getrennt.

Auch die Stadt Brandenburg musste am Freitag Teile ihrer Verwaltung vom Netz nehmen. Ein Cyberangriff richtete sich auf unterschiedliche Bereiche der öffentlichen Software. Betroffen waren unter anderem das Jobcenter und die Sekretariate mehrerer Schulen.

Die Angreifer drangen unter anderem in die VPN-Fernzugriffssoftware Citrix ein. Gefährdet ist damit die IT von Tausenden Firmen, darunter auch Betreiber kritischer Infrastruktur. 80.000 Unternehmen und Behörden in 158 Ländern, darunter etwa 7.000 in Deutschland, nutzen diese Citrix-Programme.

Am Freitag teilte der Kfz-Teile-Hersteller Gedia in einer Pressemitteilung mit, die vom Privat-Mailkonto eines Mitarbeiters verschickt wurde, dass nach der Entdeckung eines Cyberangriffs eine sofortige, komplette Systemabschaltung von der Unternehmensleitung angeordnet worden sei.

Auch GoMoPa war seit letzter Woche nicht mehr erreichbar

GoMoPa hatte zuletzt über Gebührenschinderei mit Konzerninkasso, über Schrottimmobilien-Geschäfte, unerlaubte Krypto-Coin-Verkaufspyramiden, dubiose Goldhändler sowie über Ransomware-Attacken auf Firmen und Kliniken berichtet.

Nicht immer gelingt es Cyberkriminellen, sich zu verstecken.

Am 11. Mai 2011 wurde Cyber-Mafia-Boss 13speedtest37 alias Dominik Bauer (damals ein 23jähriger IT-Student) aus Retz bei Wien verhaftet, nachdem GoMoPa zwei Jahre lang vor seinen Machenschaften wie etwa zahlreiche Fakeshops im Internet gewarnt hatte.

Auf seiner Internetseite 1337-crew.to, auf der 18.800 User mit kriminellem Interesse registriert waren, hatte sich Bauer damit gebrüstet, dass er GoMoPa.net vom Netz pusten würde, was ihm bis zu seiner Verhaftung auch mehrmals gelang.

Trotz Schäden von immensen Ausmasses ist GoMoPa allerdings kein weiterer Fall bekannt, bei dem ein Hacker hinter Gittern landete. Nun denn…




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