Zum ersten Mal in der 25jährigen Firmengeschichte des niedersächsichen Befrachtungshauses Arkon Shipping GmbH & Co. KG aus der Boschstraße 16 in Haren (Ems) hat sich der Seeschiff-Manager und Gründungs-Gesellschafter Torsten Wesphal (61) aus Haren zur Finanzierung für den Bau eines neuen Kurzstrecken-Frachters auf einer Chinawerft deutsche Kleinanleger über ein Crowdinvesting ins Boot geholt.
Doch statt einer echten herkömmlichen Kommanditbeteiligung an der frisch gegründeten Schiffsobjekt-Gesellschaft Namens RHAS 5 Schiffahrts GmbH & Co. KG aus der Boschstraße 16 in Haren (Ems) gibt es nur eine virtuelle Kommanditbeteiligung und zwar in Form von Schiffs-Token auf einer Ethereum-Blockchainbasis: einen RHAS 5 Token.
Zum Risiko dieser virtuellen Währung kommt auch noch ein doppeltes Klumpenrisiko (Werft + Charter) für die Anleger hinzu:
Alle Schiffe der neuen RHAS-Reihe sollen von ein und derselben Werft in China gebaut werden: der Dayang Offshore Equipment, wie ARKON am 20. Mai 2020 bekannt gab.
Welche Folgen es für Anleger haben kann, wenn eine Werft zu spät liefert, zeigt eindrucksvoll das Beispiel der Ölerkundungs-Plattform HCI und MPC Deepsea Oil Explorer, über die GoMoPa mehrfach berichtete.
Um die halbfertige Plattform und damit ihr investiertes Beteiligungsgeld nicht zu verlieren, stimmten die 5.500 deutschen Anleger zu, dass sie sieben Jahre lang von den Hamburger Fonds bis einschließlich 2017 auf die jährlichen Ausschüttungen verzichten. Es wurde schließlich ein Totalverlust mit Ansage.
Und das 2. Klumpen-Risiko für die RHAS 5-Anleger besteht in der Vermietung:
Alle RHAS-Frachter sollen an einen einzigen Reeder vermietet werden: den Norweger Kristian Eidesvik, 80prozentiger Inhaber der Wilson ASA aus Bergen, wie ARKON am 25. Mai 2020 bekannt gab.
Ab 1.000 Euro können die Kleinanleger auf der Crowdinvesting-Plattform New-shore-invest.de aus Hamburg (Alstertor 1) investieren.
Für den Bau des Schiffes RHAS 5, das ab 2022 Güter zwischen europäischen Häfen transportieren soll, werden von den Kleinanlegern 3,13 Millionen Euro Eigenkapital benötigt. Dieses Geld wird wiederum zur Aufnahme von Bankkrediten benötigt. Denn das Schiff kostet insgesamt 8,63 Millionen Euro.
Den Crowdanlegern winken rund 7 Prozent Rendite pro Jahr, bei einer Laufzeit von 13 Jahren.
Doch das Risiko allein schon aus dem Token-Kauf ist enorm hoch, wie Torsten Westphal, der auch Geschäftsführer der Schiffsobjekt-Gesellschaft ist, in seinem Wertpapier-Informationsblatt vom 12. Mai 2020 eingestehen musste:
Die RHAS 5 Token werden bei ihrer Ausgabe den jeweiligen Wallets der Anleger zugeteilt.
Dafür erhält der Privatanleger einen Private Key (privaten Schlüsselcode).
Gelangt er in die Hände von Dritten (Hackern), können diese das Wallet leerräumen.
Und, so Westphal: