Die Forderungen der 6.500 Anleger an die Berliner BWF-Stiftung aus der Chausseestraße 10 in Mitte und ihres Goldeinkäufers und Lageristen TMS Dienstleistungs GmbH aus dem Königsweg 5 in Zehlendorf belaufen sich auf rund 48 Millionen Euro – doch nur 12 Millionen Euro sind vorhanden.
Bei einer Razzia am 25. Februar 2015 hatte die Berliner Staatsanwaltschaft in den Tresoren von BWF und TMS lediglich zu 95 Prozent Falschgold gefunden, die der vorbestrafte und am 2. September 2015 verhaftete Goldhändler Gerald S. (55) aus Zehlendorf laut Staatsanwaltschaft in China produzieren lassen haben soll, wie das Berlin Journal berichtete.
Die 900 Vermittler (umgeschulte Versicherungsmakler) hatten den Goldkäufern ein Eigentumserwerb an Gold versprochen. Unabhängig von der Unechtheit des Goldes sei allein schon dieses Versprechen des Eigentumserwerbs Humbug gewesen, teilte der Berliner Rechtsanwalt Christian Heinrich Röhlke dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net mit. Sammelverwahrung, Golddarlehen an die BWF-Stiftung, Weiterverkauf des Goldes – all das mache das Top-Argument, der Anleger erwerbe Gold, von Anfang an als unplausibel.
Röhlke Rechtsanwälte haben für mehrere Mandanten Klagen gegen die Vermittler der mutmaßlich betrügerischen Goldanlage eingereicht. Erste Urteile gegen Vermittler von unterschiedlichen Landgerichten sind bereits bekannt geworden.
Hauptkritikpunkt der Anlegerschutzanwälte: Den Vermittlern hätte die Unplausibilität der Kapitalanlage auffallen müssen. Zudem wurden die hohen Kosten der Kapitalanlage entgegen rechtlichen Anforderungen verschwiegen. Der Eigentumserwerb an Gold sei illusorisch gewesen.
BWF-Stiftung Vermittler setzten die Sicherheit der Kapitalanlage in den Fokus der Anleger
Röhlke, der sich intensiv mit der Kapitalanlage auseinandergesetzt hat,
begründet die Vorwürfe so: