Detlef Braumann (60), Erster Vorstand der Berliner Wirtschafts- und Finanzstiftung (BWF-Stitung), zeigte gern das vermeintlich echte Gold im BWF-Safe einer ehemaligen Bank in der Chausseestraße 10 in Mitte, bevor es zum Tresor in den Königsweg 5 nach Zehlendorf verlegt wurde.
Für 500 Versicherungsmakler, die in ganz Deutschland von der Berliner Wirtschafts- und Finanzstiftung (BWF) 2011 zu Goldverkäufern umgeschult wurden, brach eine Glaubenswelt zusammen, als sich bei einer Razzia am 25. Februar 2015 im Königsweg 5 in Berlin Zehlendorf herausstellte, dass 95 Prozent der dort in einem unterirdischen Tresor eingelagerten Goldbarren nur hohle Attrappen waren. Laut des Berliner Staatsanwaltssprechers Martin Steltner nur “mit Gold ummanteltes Kupfer”.
Geschädigt sind rund 6.000 Anleger, die von 2009 bis 2015 rund 54 Millionen Euro nach Berlin überwiesen haben und die sich nun um 1 Million Euro Bargeld und 324 Kilogramm echtes Gold im Marktwert von rund 11 Millionen Euro als Gläubiger der inzwischen insolventen BWF-Stiftung aus der Chausseestraße 10 in Mitte und ihres Einkäufers und Lageristen TMS Dienstleistungs GmbH aus dem Köngisweg 5 in Zehlendorf streiten dürfen.
Die meisten von ihnen waren von ihren Beratern überredet worden, ihre sicheren Lebensversicherungspolicen zu kündigen und bei der BWF-Stiftung Gold zu kaufen. Fragen nach evenutellen Haken räumten die Berater damit aus, dass sie selbst Gold bei der BWF gekauft haben und im übrigen sogar der Franz Beckenbauer, 70, Ehrenpräsident des FC Bayern München, wie sich ein Ehepaar aus dem Landkreis Tirschenreuth in der bayerischen Oberpfalz erinnert, das gerade seinen Berater wegen der Fehlinvestition von 31.000 Euro im Jahr 2013 verklagt.
Per Post kamen schöne Urkunden über den Besitz von Gold, das in Berlin eingelagert sei. “Wir könnten es sogar anschauen”, sagte der Ehemann. Zudem wurde nach einer Laufzeit von 2 bis 4 Jahren der Rückkauf für 130 Prozent der Einzahlung garantiert.
Das klang beinahe utopisch. Aber die letzten Zweifel räumte die BWF-Stiftung mit einem Stresstest und einem Prüfbericht der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft DE mit Sitz in der Klingelhöferstraße 18 in Berlin Tiergarten.
Selbst einen Tag nach der Razzia an der Goldlagerstätte im Königsweg 5 in Zehlendorf und am BWF-Stifungssitz in der Chausseestraße 10 in Mitte gab sich ein verantwortlicher Goldhändler der BWF-Stiftung gegenüber dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net noch unschuldig und berief sich auf die Wirtschaftsprüfer der KPMG AG: