Im verlassenen Solar Valley von Q-Cells bei Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) und der Pleite-Solarworld in Freiberg (Sachsen) wagt die Schweizer Firma Meyer Burger Technology AG aus dem Thuner Ortsteil Gwatt einen riskanten Strategiewechsel.
Vom einstigen Anlagenbauer zum Solarzell- und Modulhersteller.
Zur Finanzierung des Feldzuges nach Ostdeutschland hat das börsennotierte Unternehmen neue Aktien ausgegeben und vergangene Woche einen Erlös von 165 Millionen Franken (153,45 Millionen Euro) mitgeteilt.
Schon im ersten Halbjahr 2021 will Meyer Burger Technology AG mit der Produktion an den zwei Standorten in Deutschland beginnen.
In Bitterfeld soll eine Produktion für Heterojunction-Solarzellen mit einer Jahreskapazität von 400 Megawatt aufgebaut werden.
Am ehemaligen Solarworld-Standort in Freiberg wird die Modulproduktion entstehen. Sie soll ebenfalls zunächst eine Jahreskapazität von 400 Megawatt haben, perspektivisch bis 2026 allerdings auf 5 Gigawatt ausgebaut werden.
Potenzielle Kunden aus Europa und den USA hätten bereits Absichtserklärungen zum Kauf von Modulen mit einem Volumen von mehr als 2 Gigawatt jährlich abgegeben, erklärte Meyer Burger. Das Unternehmen will sich zunächst auf das preislich attraktivere Dachanlagen-Segment konzentrieren.
Doch es gibt auch Kritiker.