Bakkafrost Lachs12. März 2020 | 15:16 | Lesedauer ca. 5 min | Autor: GoMoPa-Redakteur SS

Bakkafrost Lachs von Färöer Inseln: Krebsverdacht, Russland-Bann, aber bei Lidl, EDEKA, HIT + REWE


Nach Ethoxyquin soll dänischer Nordatlantik-Zuchtlachs (Bakkafrost Lachs) nun auch noch mit dem Methanfarbstoff Kristallviolett belastet sein. Beides soll beim Menschen Krebs verursachen können.

 

Während Russland mit einem unbefristeten Einfuhrstopp reagierte, liegt der Bakkafrost Lachs weiter in den deutschen Kühlregalen von Lidl, EDEKA und HIT. Bei ALDI NORD kannten Kunden ihn unter der Marke Golden Seafood.

ALDI NORD gibt aber für sich Entwarung. Verena Lissek, Senior Specialist External Communications Marketing & Communications von der ALDI Einkauf GmbH Co. oHG aus der Ruhrallee 307-309 in Essen, versicherte GoMoPa:

Vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse an der Unternehmensgruppe ALDI Nord.

Wir können Ihnen mitteilen, dass wir keine Ware von Bakkafrost beziehen.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen konnten.

Bei REWE mit Hauptsitz in Köln wird unter dem Namen “Costa Lachsfilets 250g” möglicherweise Lachs von den Färöer Inseln angeboten.

Denn in der REWE-Produktbeschreibung heißt es dazu:

Lachsfilets (Salmo salar) in Aquakultur (Netzgehege) gewonnen in Norwegen, Chile oder den Färöer Inseln, roh, tiefgefroren.

Zumindst für die REWE Eigenmarke “ja! Lachsfilet” gibt REWE Entwarnung.

Thomas Bonrath, Pressesprecher der REWE Markt GmbH, teilte GoMoPa mit:

Die Rohware für unseren Artikel “ja! Lachsfilet”, tiefgefroren, kommt ausschließlich aus Norwegen. Mit dem Lieferanten Bakkafrost arbeiten wir im Rahmen der Eigenmarken nicht zusammen.

Das gilt nicht für die von REWE (und auch von EDEKA) angebotene Marke Costa. Die kommt vom Zulieferer COSTA Meeresspezialitäten GmbH &, Co. KG aus dem ostfriesischen Emden in Niedersachsen, der ausdrücklich mit der Herkunft Färöer Inseln wirbt.

Hierzu teilte REWE-Pressesprecher Bonrath gegenüber GoMoPa mit:

Generell untersuchen wir unsere Lachsartikel auf Kristallviolett. Diese Eigenkontrollen haben bisher keinen Befund hervorgebracht.

Die Aktie des börsennotierten Lachsfarm-Betreibers Bakkafrost aus Glyvra auf den autonomen Färöer Inseln (Schafsinseln) der dänischen Krone gab heute um fast 8 Prozent nach.

 

Die Bakkafrost-Aktie ist die Lieblingsaktie des einstigen Börsenhändlers Mr. DAX Dirk Müller (51) aus Reilingen in Baden-Württemberg.

Sein “Dirk Müller Premium Fonds” bei der Warburg Bank in Hamburg investiert seit Auflage im Jahr 2015 stets mehr als 3 Prozent des Fondsvermögens in Bakkafrost und hat mit dieser Aktie in fünf Jahren insgesamt ein Plus von mehr als 85 Prozent gemacht. Das Fondsteam hat die Lachsfarm persönlich besucht.

Zum 1. Anlegerkongress von Dirk Müller im Heidelberger Schloss am 9. April 2016 schickte das Unternehmen 40 Kilo Lachs ans Festland. Der Andrang der 500 Gäste am Buffet war groß.

Greenpeace fand dann Ende 2016 bei einer Studie in 32 von 38 Proben von Zuchtlachs aus dem Nordatlantik (insbesondere aus Norwegen) in jedem Kilo weit mehr als 50 Mikrogramm Ethoxyquin.

Ethoxyquin ist eine chemische Verbindung, die zwar als Pflanzenschutzmittel verboten, aber als Futtermittelzusatzstoff unter anderem in Deutschland erlaubt ist. Es steht in Verdacht, krebserregend zu sein. Der gesetzliche Grenzwert für Fleisch liegt bei 50 Mikrogramm pro Kilogramm. Bei Fisch dagegen gibt es keine Höchstgrenze. Ethoxyguin wird hauptsächlich für den Transport von Futtermittel eingesetzt, dadurch soll unter anderem Brand beziehungsweise Explosionsgefahr vermieden wird.

Dirk Müller wandte sich daraufhin an Bakkafrost-CEO und Anteilseigner (7,8 Prozent) Johan Regin Jacobsen in Glyvrar:

Da Lachs von den Färöer Inseln nicht genannt wurde, haben wir bei Bakkafrost nachgefragt und auch eine Antwort von CEO Jacobsen erhalten.

Das Ergebnis: Lachs hat einen Ethoxyquin-Wert von unter 10 Mikrogramm pro Kilogramm und damit wird der von Greenpeace geforderte Grenzwert deutlich unterschritten. Die Analysen des auf Nahrungsmittel spezialisierten börsennotierten Labors aus Frankreich liegen uns vor.

Der Grund für dieses eindrucksvolle Resultat: Bakkafrost bezieht kein Fischfutter aus Peru (Sardellen) sondern aus dem Nordatlantik. Das Fischmehl wird daher auch nicht aus Peru eingekauft, weiterverarbeitet in Deutschland, sondern Bakkafrost stellt selbst ihr Fischmehl vor Ort her. Der Transportweg ist auch nicht von Südamerika nach Europa, sondern innerhalb der Färöer Inseln. Bakkafrost arbeitet mit Hochdruck an einem Substitut von Ethoxyquin.

Müller hielt weiter zu Bakkafrost:




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