Gestern fand ein Spaziergänger in einem Waldstück bei Pforzheim in Baden-Württemberg die Leiche des Pforzheimer Goldhändlers Hubert Spreu (55). Bis vor zwei Jahren gehörte Spreu zur wohlhabenden, sogenannten besseren Gesellschaft.
Spreu war vier Jahre Lang Finanzchef des Pforzheimer Reitsportvereins. Er gehörte darüber hinaus zum Rotary Club Pforzheim-Schlossberg. Hatte in Stuttgart und Lübeck Schmuck und Kunstgalerien eröffnet, organisierte Benefizveranstaltungen, spendete für kranke Kinder.
Sogar einem insolventen Traditionsunternehmen, der Hermann Umwelttechnik, die in ganz Süddeutschland Rohre und Kanäle reinigt, rette Spreu mit Investitionen das Leben.
12 Jahre war Spreu sogar Beisitzer im örtlichen Arbeitsgericht.
Doch zuletzt war Spreu nur noch noch ein mittelloser Knacki mit fast 30 Millionen Euro Schulden beim Finanzamt Pforzheim, der von seinem Wochenend-Knasturlaub am 7. Dezember 2014 in die JVA Ulm nicht zurückgekehrt war und seitdem als abgängiger Sträfling von der Polizei gesucht wurde.
“Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen durch das Kriminalkommissariat Pforzheim nahm er eine Überdosis Schlaftabletten zu sich”, teilte heute der Sprecher der Mannheimer Staatsanwaltschaft, Erster Staatsanwalt Peter Lintz, in einer Presseerklärung dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net mit.
“Wir haben es ebenfalls heute erfahren”, bestätigte der Leitende Regierungsdirektor und Anstaltsleiter der JVA Ulm, Ulrich Schiefelbein, gegenüber GoMoPa.net den tödlichen Ausgang des Haftkurzurlaubs.
Am 5. Dezember 2014 feierte Spreus jüngerer Bruder Stefan Spreu in Pforzheim seinen 50. Geburtstag. Hubert und Stefan sind Geschäftspartner.