Die Algen-Parks AG (ALPAG) wirbt derzeit um Investitionen in Höhe von acht Millionen Euro für einen Algenpark in der Nähe von Schwerin. Das junge Unternehmen will in der Produktionsanlage künftig bis zu 50 Tonnen Bioalgenmasse pro Jahr erzeugen, um die “enorme Nachfrage zu bedienen”. Der symbolische Startschuss für das ambitionierte Projekt erfolgte bereits vor einem halben Jahr, doch seitdem hat sich nichts mehr getan. Die Inbetriebnahme der Anlage verschiebt sich immer weiter. Geht “Algenprofi” Klaus Brückner wieder mit derselben Masche vor, wie bei der insolventen ÖPAG und ihrem nie realisierten Algenpark in Bassum?
Die Algen-Parks AG (ALPAG) mit Sitz in der Koenigsallee 7 in Berlin-Grunewald hat sich der Projektierung, Errichtung und dem Betrieb von Produktionsanlagen für die Gewinnung von Biomasse aus Algenkulturen verschrieben. Dazu arbeitet die Firma mit der Entwicklungs- und Technologie- Gesellschaft von Diplom Ingenieur Jürgen Pannach aus Berlin sowie der umwelt & ingenieure GmbH aus Hannover zusammen. Gemeinsam wollen die Firmen von dem weltweiten Geschäft mit Algen profitieren. Auf der Webseite der ALPAG heißt es dazu:
Algen werden als “Problemlöser für die Zukunft” gehandelt, etwa in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Umwelt und Energie. Nach Schätzungen wurden im Jahr 2013 weltweit etwa 12.000 Tonnen Mikroalgen nur für Spirulina als Nahrungsergänzungsmittel (NEM) verarbeitet. Das daraus generierte Produktumsatzvolumen mit Spirulina als Bestandteil belief sich auf etwa 6,75 Milliarden Euro. Für sensible Einsatzbereiche wie Nahrungsergänzungsmittel oder Gesundheitsprodukte eignen sich jedoch nur besondere Qualitäten – der Markt für solche hochreinen Mikroalgen ist durch eine exorbitant hohe Nachfrage geprägt.
Die ALPAG erwarb kurz nach ihrer Gründung im August 2013 ein Grundstück mit einer Gesamtfläche von rund 39.000 Quadratmetern in Neustadt/Glewe unweit von Schwerin. Dort sollen künftig 50 Tonnen Bioalgenmasse pro Jahr produziert werden. Bei der Vorstellung des Projekts und dem feierlichen Spatenstich im Mai 2014 war auch der Bürgermeister von Neustadt/Glewe vor Ort. Immerhin versprach ALPAG nicht nur Investitionen in Millionenhöhe, sondern langfristig bis zu zehn neue Arbeitsplätze.
Um den Algenpark in Neustadt/Glewe zu finanzieren, wirbt die ALPAG derzeit um Direktinvestments und verspricht im Gegenzug bis zu 8 Prozent Jahresrendite. Kunden sollen Produktionsmodule des Algenparks erwerben. Die ALPAG pachtet diese anschließend über einen festgelegten Zeitraum vom Kunden zurück und kümmert sich um Instandhaltung und Versicherung. Dabei haben Anleger die Wahl zwischen zwei Investitionsformen:
ME4 xpress
Kaufpreis 5.250 Euro
Vertragsdauer: 4 Jahre
Pachteinnahmen über 4 Jahre: 3.066 Euro
Rückkaufswert nach 4 Jahren: 3.670 Euro
Jahresrendite: 7,04 ProzentM20 regular
Kaufpreis 32.000 Euro
Vertragsdauer: 20 Jahre
Pachteinnahmen über 20 Jahre: 60.000 Euro
Steuerersparnis durch Abschreibung der Investition: 9.600 Euro
Jahresrendite: 8,13 Prozent
Erste Module wurden wohl bereits geordert, doch die Anlage liefert – trotz versprochenem Produktionsbeginn im August 2014 – bisher keine “apothekerreinen Algen höchster Qualität”. Stattdessen wuchert auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei das Unkraut. Klaus Brückner rechtfertigte die Verzögerung gegenüber dem Ludwigsluster Tageblatt: